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Sturm, Gewitter, Regenschauer, Nachtfrost. Wenn die Eisheiligen hereinbrechen, kann es noch mal klirrend kalt werden.
Der Kälteeinbruch ist kein Zufall, denn Bauernregeln sagen eine frostige Zeit im Frühling vorher.
Für Gartenfreunde sind die Eisheiligen 2016 ein bedeutendes Datum, denn das Wetter stabilisiert sich erst, wenn die Kalte Sophie vorbei ist. Empfindliche Gewächse sollten so lange im Warmen bleiben.
Laut Statistiken vom Institut für Wetter- und Klimakommunikation fällt die Temperatur tatsächlich oft zwischen Anfang und Mitte Mai unter den Gefrierpunkt. Wann ist der Termin für die Eisheiligen 2016? Was hat es mit den Bauernregeln auf sich?
Als Eisheilige, „gestrenge Herren“ oder Eismänner bezeichnet man die Namenstage fünf Heiliger im Monat Mai. An den Tagen der Eisheiligen kann es nach den überlieferten Wetterregeln noch einmal zu einer Kälteperiode mit Nachtfrostgefahr kommen. Zu den „gestrengen Herren“ gesellen sich in Nord- und Süddeutschland Mamertus und die Kalte Sophie hinzu. Problematisch ist der Kälteeinbruch im Frühling insbesondere für Gärtner, Landwirte und Winzer. Empfindliche Pflanzen drohen durch die Kälteattacke zu erfrieren.
Die Wetterregeln warnen vor Nachtfrösten in der Zeit der Eisheiligen. Das muss nicht so sein, doch es kommt häufig zu einem deutlich spürbaren Temperatursturz. Zu den fünf Eisheiligen zählen Bonifatius, Pankratius, Servatius, Mamertus und Sophia von Rom oder die Kalte Sophie. In einigen Gegenden gibt es nur drei statt fünf Heilige.
Im Zuge der Gregorianischen Kalenderreform im 16. Jahrhundert wurde der Julianische Kalender ersetzt und die Eisheiligen auf das Datum um den 22. Mai verschoben. Die Namenstage der Eismänner haben jedoch ihre angestammten Kalenderplätze behalten.
Die Eisheiligen sind nicht nur in Deutschland als Naturphänomen bekannt, auch andere Nationen wie Italien, Ungarn, Schweden und selbst die US-Ostküste kennen die eiskalten Maitage. Gartenexperten raten dazu, bis zum 20. Mai mit der Aussaat zu warten. Die Termine für die Eisheiligen sind jedes Jahr gleich – vom 11. bis zum 15. Mai.
Die Eisheiligen tragen die Namen von fünf frühchristlichen Bischöfen. Laut Überlieferung begann die Geschichte der Eisheiligen 303 n. Chr. Mit Pankratius, der Sohn eines wohlhabenden Römers. Da er überzeugter Christ war, wurde er hingerichtet. Er ist der Patron der Kinder und für die Erstkommunionen. Bischof Servatius von Tongeren soll seinen Tod vorhergesagt haben, lebte in Maastricht und wurde nach dem Überfall durch die Vandalen dort Stadtpatron. Das Grab von Servatius war im Mittelalter einer der bekanntesten niederländischen Wallfahrtsorte.
Im Jahr 306 starb Bonifatius, nachdem man ihn mit Pech übergossen hatte. Der Märtyrer erlebte die grausame Verfolgung der Christen und bekannte sich daraufhin zum Christentum. Bischof Mamertus lebte bis 475 und führte Prozessionen zur Abwendung von Naturkatastrophen durch. Ebenfalls als Märtyrerin im Zuge der Christenverfolgung starb Sophia von Rom. Sie gilt als Patronin für das Pflanzenwachstum auf dem Feld und gegen späte Fröste.
Schon in der antiken Literatur ist die Rede von Donner- und Blitzsprüchen. Die Bauern beschäftigten sich mit Gesetzmäßigkeiten des Wetters, indem sie das Reifen von Obst und Getreide genau beobachteten. Astrologische Bauernregeln stützen sich auf die Ausübung des Gartenbaus, während die Wetterregeln zur Ernte auf die Landbevölkerung zurückgehen. Die Bauern waren abhängig von den Wetterverhältnissen und beanspruchten die im Volksmund bekannten Wetterregeln für sich. Die gereimten oder ungereimten Bauernregeln gründen sich auf lokale Beobachtungen der Naturereignisse sowie auf die Traditionen der Antike und der deutschen Mythologie. Bekannte Bauernregeln, die sich um die Eisheiligen ranken, sind:
Ab Anfang Mai klettern die Temperaturen am europäischen Festland schon recht hoch. Die Erwärmung des Kontinents erfolgt in sehr kurzer Zeit. Temperaturschwankungen entstehen, weil sich das Meer nicht so schnell erwärmt, mit der Folge, dass sich Tiefdruckgebiete bilden. Dadurch kommt es zur Verschiebung der Luftmassen, weshalb die warmen Luftströmungen vom Land Richtung Norden ziehen. So strömt eiskalte Luft, von den Polargebieten kommend, zum Festland. In sternenklaren Nächten kann es deshalb auch im Mai noch zu Nachtfrösten kommen. Doch eine weitere Bauernregel besagt: „Mitte Mai ist der Winter vorbei.“ Sicher weiß es keiner, doch die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.